Die Sache mit den Seminaren

Hier ein paar Gedanken, die ich mir am Wochenende (und vor allem in den letzten zwei Nächten) gemacht habe:

Ein gutes Hundesportseminar (unabhängig davon zu welchem Thema es ist) sollte dazu motivieren, dass man kaum den nächsten Tag abwarten kann, um endlich das neu erlernte Wissen anzuwenden und dass man noch mitten in der Nacht zum Montag die eigenen Trainingspläne umstrukturiert (oder zumindest auch mal welche erstellt ;-)).
Nicht jeder Mensch hat hohe Ziele und möchte mit seinem Hund Weltmeister in möglichst allen Kategorien der Hundesportwelt werden – aber wenn er ein Seminar gebucht hat oder regelmäßig zum Training erscheint, hat er zumindest ein bisschen Spaß an dem entsprechenden Sport und möchte etwas lernen.
Auch haben die meisten Menschen sich den Hund nicht ausschließlich für den Sport gekauft und selbst wenn sie dann irgendwann gemerkt haben, dass eben diese Rasse nun vielleicht nicht so 100%ig für Agi, Obi und Co. geeignet ist, haben die wenigstens Menschen Geld, Platz und Zeit sich direkt die perfekte Rasse anzuschaffen, sondern behalten normalerweise erst einmal ihre nicht ganz so optimale Hunderasse und versuchen sich damit.
So lange die Seminarteilnehmer oder Übungsgruppensportler einigermaßen freundlich sind und der Hund nicht vollkommen unverträglich mit Artgenossen oder anderen Lebewesen ist, habe ich immer das Bedürfnis gehabt, dass die Menschen einigermaßen glücklich nach Hause gehen. Das heißt allerdings nicht, dass man alles schön-redet oder Probleme einfach tot-schweigt, was ja nun auch gar nicht weiter hilft.

Fazit:
Wenn ich keine Lust auf tranige Tiere, unbegabte Hundeführer oder andere Katastrophen habe, sollte ich kein Training geben, wo ich nicht vorher weiß, wer aufkreuzen wird.
Wenn ich nur Teams trainieren möchte, die auf WM-Niveau laufen, sollte ich kein Anfängerseminar anbieten.
Wenn ich bestimmte Rassen für nicht geeignet für eben diesen Sport, sollte ich so etwas im Vorfeld klären.
Wenn ich nur eine einzige Lösungsmöglichkeit für ein Problem sehe, ist eine Lehrtätigkeit im mathematischen Bereich durchaus angebracht – ob das allerdings auch für Hund-Mensch-Teams gilt, wage ich zu bezweifeln.

Ich bin jetzt erst einmal unterwegs – ein Trainingsheft und eine neue Hunderasse kaufen. 😀

Zwei Maitouren

Am Wochenende war ich mit Juno auf einem Agiseminar von Familie Tiemann. 🙂
„Leider“ war es auf unserem Platz in Wolbeck so wolkenlos und sonnig, dass man den Hunden (viele hatten am Samstag auch schon am Seminar teilgenommen) die Wärme doch anmerkte. Aber ein bisschen Agi ging dennoch und so schafften wir am Ende des Tages einen ganzen Parcours, der durchaus seine kniffeligen Stellen hatte. 🙂

Pitú vergnügte sich in der gleichen Zeit mit vielen-vielen Menschen am Münsteraner Aasee. Er war dort aber auch der einzige, der schwimmen gegangen ist und sich völlig ungeniert von mindestens 100 Menschen den Bauch kraulen ließ, wie ich am späten Nachmittag beobachten konnte. 😉

Ich hoffe ihr hattet auch alle einen schönen Start in den Mai – meinetwegen kann der Sommer jetzt komplett einziehen.

Der andere Sport: Agi

Nachdem mir die Agi-Turniere mit Juno ja zurzeit nicht wirklich großen Spaß machen, muss ich ja trotzdem auf meine Agi-Kosten kommen – und zwar beim Training.
Letzte Woche starteten wir also (nicht nur deshalb, aber auch) eine Reise durch so fast alle Bundesländer Deutschlands (von NRW, durch Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg nach Berlin und von da über Hessen und Bayern nach Baden-Württemberg, bis wir eeendlich wieder in Münster ankamen) und trainierten dabei zwei Tage bei Lisa Frick in Berlin.

Vom Führstil passte das ziemlich gut zu dem, was ich sonst auch laufe (also theoretisch) und sie erinnerte mich in ihrer Art ein wenig an Silas, sowohl in der Art zu lehren („noch mal – von ganz vorne“) als auch in der Art zu führen („da schafft man einen Franzosen“ – „hmmm“ – „dann musst du halt schneller laufen“). AAAARGH… am zweiten Tag quälte ich mich also bereits mit Muskelkater in den Beinen an den Start. 😉
Spaß gemacht hat es auf jeden Fall, wenngleich ich leider sagen muss, dass ich das ganze Seminar ein wenig „kurz“ fand und nach meinem Geschmack deutlich häufiger hätte drankommen wollen.
Ich muss also dringend mit dem Juno die Leistungsklasse wechseln, denn die A3er-Truppe hat in der gleichen Zeit deutlich mehr gemacht als wir. -.- Wir haben in der gleichen Zeit dann noch mal die Grundlagen des Gassenslaloms und den altbekannten Ketschkerwechsel geübt. Hmmm…

Seminarwochenende

So langsam weile ich wieder unter den Lebenden. Am Wochenende waren Juno und ich in Bielefeld auf einem Agilityseminar bei Annika Matz. Das unschönste Mitbringsel, wovon wir noch heute zehren, ist eine fette Erkältung, die mir Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen bescherte und mich Montagnacht kaum schlafen ließ. 🙁 Zurzeit hüte ich zwar immer noch das Bett (bzw. gerade das Sofa), aber es geht mir zwischenzeitlich so gut, dass ich mich an den Computer setzen kann. Immerhin.

Ich wollte während der Wintersaison endlich mal wieder ein längeres Training haben und war somit auf der Suche nach einem Seminar in der Nähe. Trainerin war Annika Matz, die ich vorher noch nicht kannte, die mir aber ein paar durchaus brauchbare Tipps im (Agi-)Umgang mit Juno gegeben hat. Unser Problem lag ja nie an irgendwelchen speziellen Geräten oder Sequenzen, sondern an dem teilweisen Ausklinken den roten Tierchens. Dabei wird Aussies doch immer so viel „will to please“ zugeschrieben. -.- Meine Jungs haben davon beide nichts mitbekommen, die besitzen lediglich eine riesige Portion „will to work“, aber ob sie mir damit manchmal das Leben schwer machen, ist ihnen teilweise herzlich egal. Naja… ich wollte es ja nicht anders.

Zurück zum Seminar: Gemeinsam mit mir verbrachten noch elf weitere höchst unterschiedliche Individuen das Wochenende. Samstag waren wir in der Agilityhalle vor Ort (ich will auch so etwas haben…), Sonntag zog es uns dank des blauen Himmels und Sonnenscheins (…und verlockenden 0 Grad…) nach draußen.



Um euch einen kleinen Einblick in unser Wochenende zu geben, hab ich euch hier mal die letzte Sonntagssequenz aufgemalt (inkl. der von mir geschätzten Abstände). Und ich stelle immer mehr fest, dass ich vollkommen dem Ketschkerwechsel verfallen bin und ihn einfach an fast jeder Stelle anwenden will. 😉

Erster Ketschker bei Hürde 3 (Annika empfahl ein „weg“, aber irgendwie stellte ich mich da zu blöd an), Ketschker über Hürde 6 (hätte ich noch früher machen können, Juno sprang doch recht weit raus) und dann das Ende… Ich hätte es bestimmt anders geführt, aber Annika wollte noch ein wenig die Führigkeit unserer Hunde fördern und so habe ich mich dort an einem „weg“ mit integriertem Ketschker versucht, bevor es in die Endgerade ging. Aber seht selbst…


Dank Vanessas Mann gibt es nämlich tatsächlich Videos vom Wochenende. 🙂 Gut hat der Juno das gemacht, oder? Hach… warum kann so ein Zeugs nicht mal in der A1 stehen? 😉