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Zum Agility gehören Kontaktzonen, diverse Tunnel, der Slalom und viele, viele Hürden. Fängt man nun an, einem Agi-unerfahrenen Hund diesen Sport etwas näher zu bringen, tauchen auch irgendwann diese eigentlich so einfachen Hürden auf dem Trainingsplan auf.
Aber wer schon einmal bei einer Anfängerstunde dabei war, weiß, dass diese Geräte gar nicht immer so einfach zu absolvieren sind, wie es später bei erfahrenen Hunden aussieht. Der Hund läuft zwischen Hundeführer und Hürdenausleger hindurch, der Hund läuft auf der anderen Seite des Gerätes vorbei oder aber verlässt nach einer Hürde galoppierend den Arbeitsbereich. Wenngleich ich bei letzterem Problem nicht wirklich helfen kann, denke ich, dass die anderen Probleme dadurch entstehen, dass der Hund überhaupt gar nicht weiß, was eigentlich eine Hürde ist und was er eigentlich damit machen soll. Bestimmt gibt es auch Hunde, die einen extrem weiten Arbeitsabstand zu ihrem Hundeführer haben und ihn sich nehmen, indem sie hinter dem Gerät entlanglaufen. Aber meist zeigt sich dieser Abstand noch nicht bei Anfängern, sondern eigentlich erst, wenn man mehrere Geräte in schnellerem Tempo abarbeitet.

Als ich mit Milka im Sommer 2001 mit dem Agility angefangen habe, ging es (neben dem Erlernen von Tunnel und Zonengeräten) darum, zwei oder drei Hürden in einer Reihe mit etwa 4-5 Meter Abstand zu absolvieren. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, aber es hat EWIG gedauert, bis mein Hund konnte, was ich wollte. Ich sollte schneller laufen, ich sollte den Gegenarm nutzen, ich sollte ihr die einzelnen Geräte mit "Hürde", "Hopp" oder "Vor" ansagen - leider ohne Erfolg. Irgendwann (irgendwann konnten wir diesen Ablauf dann doch mehr oder weniger) sah unser Trainingsplan vor, dass wir von der Geraden langsam große Kurven und weite Winkel einbauen - anfangs möglichst in Kombination mit einem Tunnel.

Als ich mit Pitú Ende 2006 mit Agility angefangen habe, hatte ich keine Ahnung mehr von der Grundausbildung eines Agilityhundes. Ich habe es also zunächst wieder genauso probiert. Mit dem gleichen Ergebnis. Nämlich, dass er überhaupt keine Ahnung davon hatte, was ich eigentlich von ihm will.

So kam ich zu meiner "Baumtheorie".

Ziel ist es, dass der Hund die Hürden auch als zu absolvierendes Gerät wahrnimmt und bewusst durch die Hürdenausleger rennt (bzw. nachher über die Stange springt). Und alles, was ich ganz zu Anfang benötige, ist ein Spielzeug (oder ein Keks), einen möglichst freistehenden Baum, einen Hund und bei angeclickerten Hunden einen Clicker.
Zunächst habe ich das um-den-Baum-herumschicken im Uhrzeigersinn, also linksgeführt, geübt. Die meisten Hunde (zumindest die, die ich trainiert habe) sind typische Fußhunde und arbeiten lieber auf der linken Seite. Und warum sollte man es dem Hund bei einer neuen Übung schwieriger machen als unbedingt nötig?!

Baum, linksgeführt Baum, linksgeführt

Ganz zu Beginn der Übung "linksgeführter Baum", halte ich Pitú mit der linken Hand zurück, hab in der rechten einen Keks, halte die rechte Hand um den Baum, so dass der Hund sehen/riechen kann, was ich ihm anbiete. Wenn ich merke, dass er wirklich dorthin will, wo meine rechte Hand ist, sage ich ihm das Kommando "Außen" und lasse ihn zur rechten Hand laufen.

Baum, linksgeführt Baum, linksgeführt

Ich ziehe meine rechte Hand zurück, wenn der Hund direkt hinter dem Baum ist und clicke und bestätige ihn, sobald er wieder auf meiner Höhe ist. Was man oben nicht so schön sehen kann, ist, dass ich den Hund letztendlich aus der linken Hand (Hand am Hund) füttere bzw. der Hund links von mir steht (und nicht vor mir), wenn ich z.B. den Ball werfe.

Baum, rechtssgeführt

Rechtsgeführt funktioniert die Übung natürlich genauso. Der Hund wird mit der linken Hand hinter den Baum gelockt (Kommando: "Außen") und letztendlich mit der rechten Hand bzw. rechts vom Hundeführer bestätigt.

Wenn der Hund diese Übung beherrscht, folgt Schritt zwei (hier zunächst wieder linksgeführt). Im Folgenden wird versucht mit der rechten Hand nicht mehr ganz so weit um den Baum herumzugreifen. Pro Übung wird der rechte Arm mehr und mehr zurückgenommen und parallel der linke Arm dazu eingesetzt, den Hund um den Baum zu schicken. Das Ganze wird natürlich auch rechtsgeführt geübt.

Baum, linksgeführt, Schritt zwei

Letztendlich kann der Abstand zu dem Baum vergrößert werden und der rechte Arm wird bei der Übung "linksgeführter Baum" nicht mehr benötigt.

Baum, linksgeführt Baum, rechtsgeführt


Während der weiteren Übungen wird der Abstand vergrößert.
So sollte die Übung letztendlich linksgeführt aussehen, wenn der Hund verstanden hat, was es mit dem Kommando "Außen" auf sich hat.




Und das Ganze geht natürlich auch rechtsgeführt um den gleichen Baum.



In den Videos kann man jetzt auch besser als auf den Fotos sehen, dass ich den Hund an meiner linken/rechten Seite mit meiner linken/rechten Hand (immer die Hand am Hund) bestätige. Damit komme ich auch direkt zur nächsten Übung, und zwar, dass der Hund die Wechsel lernt. (Wobei das eigentlich so gut wie nie ein Problem ist - viel schwieriger sind Anfängerhundeführer, die die Wechsel nicht verstehen und so ihren Hund durcheinanderbringen :-) ).
Schicke ich meinen Hund rechtsherum um den Baum, fange ich jetzt an, ihn ab und zu auch mal an meiner linken Seite anzunehmen. Ebenso, wenn ich ihn linksherum schicke, soll er ab und zu auch mal an meine rechte Seite kommen.

Klappen diese Baumübungen, kann der Übergang zum "richtigen" Agility erfolgen.




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