Ich habe Muskelkater…

Gestern waren die Jungs bei ihrer ersten THS-Veranstaltung. Diese fand in Dortmund-Wickede-Asseln statt und nannte sich Winterlaufserie (ja, SERIE, d.h. es gibt noch zwei Termine…). Eine lustige Geschichte, bei der wir sehr viel Glück mit dem Wetter hatten. Es war zwar durchgehend kalt (teilweise SEHR kalt), aber dabei schien fast immer die Sonne.

Was passiert aber nun bei so einer Winterlaufserie?
1) Der Spaß fing erst um 10 Uhr an (juchuuu… das ist schon mal der erste Vorteil vom THS, wenngleich ich direkt erfahren habe, dass das sonst eigentlich nicht so ist).
2) Um 14 Uhr saß ich wieder im Auto und begab mich auf den Heimweg.
3) Beim THS gibt es (wie halt sonst auch bei Leichtathletikveranstaltungen) nicht einen Gesamtsieger, sondern je nach Altersklasse und Geschlecht beliebig viele Gewinner. Beim Blick auf die Starterliste freute ich mich direkt darüber, dass ich in der Gruppe „W19“ also maximal dritte werden konnte. (Wer sonst im Agi einen Maxihund führt, kann das Gefühl wohl nachvollziehen…)
4) Falls man Sonntagmorgens gerne zahlreiche Agi- oder Obi-Starter um sich herum haben möchte, ist man auf so einer THS-Veranstaltung ebenfalls gut aufgehoben, da ich doch zahlreichen bekannten Gesichtern begegnete.

Angeboten wurden vier Disziplinen (es war ja kein „normales“ THS-Turnier, sondern eine Sonderveranstaltung):
5 km Geländelauf,
5 km Walking,
2 km Geländelauf,
2 km Walking.

Ich hatte (mutig wie ich bin) direkt mal den 5 km-Geländelauf mit Pitú gemeldet, wünschte mir aber gestern morgen, dass ich stattdessen doch lieber 2 km Spazierengehen angekreuzt hätte. -.-

Der Geländelauf mit Hund sah so aus, dass die Hundeführer sich allesamt einen Bauchgurt umschnürten, den Hund am Geschirr davor spannten und sich dann (wenns gut lief) 5 km vom Hund durch den Wald ziehen ließen. So weit der Plan, den (soweit ich das sehen konnnte) nicht alle Hunde verfolgt haben.
Mein sonstiges „Joggen mit Hund“ sah bisher jedoch eher so aus, dass ich mit den Jungs zum benachbarten Feld trabe, sie von der Leine abmache, mir die Leinen umhänge und sie nach etwa einer halben Stunde wieder anleine. Man könnte es auch als schnelleres Spazierengehen bezeichnen, ganz sicher aber nicht als das, was im THS gezeigt wird. Naja… da ich den Geländelauf vor etwa zwei Wochen gemeldet habe, blieben mir ja noch zwei Wochen, um
a) mir einen Bauchgurt zu organisieren…
b) mir einen Läufer für den Juno zu organisieren…
c) mir zwei THS-Leistungsurkunden vom DVG zu organisieren…
d) zumindest einmal in der Zeit joggen zu gehen. 😀
Punkt a), b) und d) haben geklappt, der DVG wird mir die Unterlagen dann wohl doch erst in einer Woche schicken, was mich nicht großartig überraschte. 🙂

Um 10 Uhr war der erste Start für die 5 km-Geländeläufer, die meisten Hunde waren schon vor ihren Menschen gespannt und verbrachten die Zeit primär damit wild rumzukläffen. Eigentlich darf ich da ja nicht viel sagen, meine Hunde bellen auch gerne (und viel), aber sie bellen nicht, wenn nichts passiert (und vor dem Start IST NICHTS passiert). D.h., die zwei Aussies waren ruhig, die anderen 30 Hunde nicht. 😉
Als Startnummer 28 gingen Pitú und ich also an den Start. Beim Geländelauf ist es (ich hab ja gestern viel gelernt) nicht so, dass alle gleichzeitig starten und über einen Feldweg hechten (am besten wäre da noch eine Startfreigabe durch Pistolenschuss, damit die nicht-schussfesten Hunde den Lauf direkt wieder beenden können). Beim Geländelauf startet man in einem 30-Sekunden-Abstand und hat somit ein bisschen Zeit, um den Läufer direkt vor sich zu überholen oder vom Läufer hinter sich überholt zu werden. Die Profi-Geländeläufer kündigen den Überholvorgang dann auch ganz professionell an und rufen schon bei einem 50-Meter-Abstand, dass sie sich dir nähern, bei einem 10-Meter-Abstand, dass sie gleich überholen, bei einem 5-Meter-Abstand, dass sie links/rechts überholen und bestätigen das beim Überholvorgang selbst auch noch mal. 🙂

Das Problem gestern war, dass Juno und sein Geländeläufer Simon als Startnummer 27 direkt vor uns starteten. D.h. für Pitú und mich war das gar kein Problem, Pitú zog nämlich sehr artig (und sehr schnell) auf dem ersten Kilometer, bis wir Juno einholten. Juno hatte auch fast die gesamte Zeit gezogen – allerdings in die falsche Richtung. -.-
Ich bin mir daher so gar nicht sicher, ob Simon beim nächsten Lauf wieder mit Juno starten möchte… 😉

Aber notfalls muss ich dann also einmal 5 km und danach noch mal 2 km laufen, damit beide Hunde ihren Auslauf bekommen. Na, mal gucken, bis zum nächsten Start ists ja noch etwas hin. 🙂

Ach, wir sind überigens mit einer 27er-Zeit (das reicht nicht für die Quali zur BSP 2011) als zweite (tadaaaaaaaaa…) ins Ziel gekommen. Aber da die Leistungsurkunde eh noch nicht da war, wäre das Ergebnis sonst auch nicht eingetragen worden und mit ein bisschen Training sind wir nächstes Mal eventuell auch noch ein Stückchen schneller. 🙂

Die Fotos stammen übrigens von heute morgen, kurz bevor es auch in Münster angefangen hat, zu schneien. Inzwischen liegt schon eine kleine Schneeschicht überall, mal gucken, was für Fotos ich im Laufe der Woche noch machen kann. 🙂

Sorry

…dass ich mich nicht melde, aber es passiert gerade auch wirklich nicht viel. Das Training fällt (wetter- und bodenbedingt) größtenteils aus, das Wintertraining in der Reithalle rückt näher, der Weihnachtsmarkt in Münster beginnt morgen, die ersten Turniermeldungen für 2011 sind auch schon raus und tatsächlich wird es uns auch in diesem Jahr noch auf einen offiziellen Wettkampf ziehen. Man darf gespannt sein. 😉

Da das Wetter heute auch wirklich schön ist, habe ich die Kamera zum Morgenspaziergang mitgenommen. Die Jungs waren davon eher genervt als begeistert (weshalb die Fotoausbeute auch nicht wirklich berauschend ist), dafür habe ich aber mindestens drei Spaziergängern den Tag versüßen können.
Zu Aussagen wie „Ui, die sind aber hübsch und so artig, dass die so eng nebeneinander sitzen.“ – „Die sind soooooooo hübsch.“ – „…und sitzen soooooo niedlich nebeneinander.“ hab ich dann also versucht, Pitús hängende Ohren zu einer einigermaßen vernünftigen Haltung zu überreden und Junos desinteressierten Blick (der sich natürlich nur in meine Richtung zeigte) etwas abzuwandeln. Leckerchen-sei-Dank hab ich das dann auch mehr oder weniger geschafft. 😉

Nächstes Mal nehme ich wieder einen Fotografen mit auf den Spaziergang…

Schaut mir in die Augen, Kleine

Gestern waren wir zu regelmäßigen Augenuntersuchung und… tadaaaa… beide Jungs sind komplett frei und die Tierärztin schickte uns mit den Worten „jetzt können Sie beide als Deckrüden anpreisen“ wieder nach Hause… Öhm. DAS war nicht mein Plan, aber schön, dass ich es könnte.

Insbesondere in den letzten Tagen bildete ich mir nämlich sehr ausführlich irgendwelche Augentrübungen oder Verändungen ein und interpretierte jedes Blinzeln und irgendwo-gegen-stoßen direkt als fortgeschrittenen Kararakt. Gut, dass es das nicht ist und wir jetzt erst einmal wieder etwas Zeit haben, bis ich mich das nächste Mal wahnsinnig machen muss. 🙂

„Ich leb in meiner eigenen Welt – das ist ok, man kennt mich dort“

Heute war es so weit – wir waren beim Verhaltenstest des CASD. Noch ist er freiwillig und kostenlos, es wird aber diskutiert, ob er als Voraussetzung für die Zuchtzzulassung eingesetzt wird. Eine SEHR gute Idee, wie ich immer fand und auch jetzt, nachdem ich selbst zwei Mal mit jeweils einem Aussietier und vielen Personen durch einen sehr verregneten Wald gelaufen bin und jeweils 23 Einzelübungen mitgemacht habe. Alle hier aufzulisten, ginge ein wenig zu weit, aber einen kleinen Einblick darein, wie ein Aussie-Verhaltenstest aussehen kann, möchte ich euch dennoch geben.

Die Übung: Die Aufgabe war es, dass ich zunächst meinen Hund anfasse (seine Ohren und Zähne kontrolliere, sowie seine Pfoten betrachte) und anschließend eine Minute mit ihm zu spielen (allerdings ohne Hilfsmittel)…

Pitú Juno
Ja gut, der erste Teil war nicht so das Problem, immerhin macht Pitú seit fast vier Jahren Obedience und (viel schlimmer) wohnt bei mir, die davon überzeugt ist, dass mein Hund sich von mir immer und überall betasten und anfassen lassen muss. Viel schlimmer war eigentlich der Part mit dem Spielen – OHNE Spielzeug, wo mir direkt auffiel, dass ich sowas nie mache… So gab es ein lustiges um-mich-herum-Gerenne mit viel Gekläffe (so isser halt). Hier war alles gleich, Juno lässt sich ebenso gut betasten, kennt das Spielen mit mir (ohne Zerrseil oder alte Socke) aber auch nicht, was also auch hier in wildem Gekläffe endete. Tja – Aussies, ne? 😉

Die Situation: Eine Person mit Blindenstock kreuzte unseren Weg…

Pitú Juno
Pitú hat nicht bemerkt, dass hier etwas anders war als sonst. Juno auch nicht.

Die Situation: Eine Person hockt in der Mitte des Weges uns spricht den Hund freundlich an. Wir sind dabei noch ausreichend weit weg, dass der Hund selbst entscheiden kann, ob er hinwill oder nicht…

Pitú Juno
Pitú sieht seine Chance – ein Mensch, der sich um ihn kümmert. So schnell wie er zu der Person will, komme ich gar nicht mit der Schleppleine hinterher. Juno reagiert ähnlich, nur dass er seine Begeisterung noch durch Fiepen und Quietschen der Umwelt mitteilen muss.

Die Situation: Eine Person mit Rassel hockt am Wegesrand, rasselt hinter ihrem Rücken und verhält sich ansonsten neutral…

Pitú Juno
Pitú hat nicht bemerkt, dass hier etwas anders war als sonst. Juno hörte die Rassel (klar, so abgelenkt, wie er durch seine Umgebung beim Hundesport sonst immer ist, hätte mich das auch gewundert, wenn nicht), rennt zur Person und sucht das Geräusch. Als die Übung vorbei ist, rennt er noch mal hin, findet die Rassel und freut sich.

Die Situation: Eine Person kommt vor uns aus dem Gebüsch und joggt weg…

Pitú Juno
Pitú sieht die Person (yeah, er registriert seine Umwelt), zeigt sich aber nicht sonderlich interessiert. Juno sieht die Person, kann jedoch nicht hinterher (–> Schleppleine), zeigt sich dabei interessiert, aber nicht aggressiv oder verunsichert.

Die Situation: Wir gehen an einem kleinen Holzschaukelpferdchen am Wegesrand vorbei…

Pitú Juno
Pitú hat nicht bemerkt, dass hier etwas anders war als sonst. Juno findet das Pferdchen großartig, rennt hin, schnuppert überall, stößt es an, schnuppert weiter und ist völlig begeistert.

(Jaja, das Weihnachtsgeschenk für den Mööp steht jetzt auch fest)

Die Situation: Eine kleine Menschengruppe steht in unserem Weg, ich gehe mit Hund zu den Menschen und wir plaudern eine Minute lang…

Pitú Juno
Pitú schnuppert an den Menschen, langweilt sich aber, als diese ihn nicht beachten. Juno freut sich wahnsinnig über die Menschen und lässt sich davon auch nicht abbringen, auch wenn er die gesamte Minute kein bisschen beachtet wurde.

Die Situation: Ein Regenschirm wird aufgespannt, als wir an einer Person vorbeigehen…

Pitú Juno
Pitú hat nicht bemerkt, dass hier etwas anders war als sonst. Juno war grade am ganz anderen Wegesrand beschäftigt nach Holzpferden(?) zu suchen, so dass auch er nichts von dieser Übung mitbekommen hat. Ich wollte die Übung sogar noch mal machen, da es ja schade für die zwei Veterinärmedizinstudentinnen wär, wenn sie keine vernünftigen Daten erhalten, nur weil meine Hunde so seltsam sind, aber die winkten nur weiter zu nächsten Übung. 🙂

Die Situation: Eine nach Alkohol riechende Person torkelt singend an uns vorbei…

Pitú Juno
Pitú hat nicht bemerkt, dass hier etwas anders war als sonst. Juno will mitfeiern und stolziert der Person direkt hinterher, bis ihn die Schleppleine in seinem Bewegungsradius einschränkt.

Die Situation: Als wir den Weg weiter entlang gehen, wird ein Kettenhalsband über ein Wellblech gezogen und somit „Krach“ erzeugt…

Pitú Juno
Pitú hat nicht bemerkt, dass hier etwas anders war als sonst. Juno ist wieder mal über jede Ablenkung dankbar und springt der Kette hinterher ins Gebüsch. Dass er sie weder apportiert, noch gefressen hat, machte mich in diesem Moment sehr stolz.

Mir wurden die Übungen bevor sie stattfanden, erst einmal detailliert erklärt, trotzdem konnte ich mir unter der jetzt kommenden „Bedrohungssituation“ nicht viel vorstellen und auch tatsächlich meine Hunde nicht 100%ig im Vorfeld einschätzen.
Die Situation: Eine sich sehr steif und langsam (=unnatürlich) bewegende Person kam mit ausgestreckten Armen und einer insgesamt tatsächlich bedrohenden Körperhaltung auf den Hund zugestalzt. Dabei fixierte sie ihn durchgehend, blieb aber in etwa vier Meter Entfernung stehen und entspannte sich dann nach kurzer Zeit, um den Hund dann zu sich zu locken und mit Leckerchen zu belohnen.

Pitú Juno
Pitú stand neben mir, als die Übung begann und er die bedrohende Person bemerkte. Er wedelte nicht und er bewegte sich nicht, er betrachtete die Person nur durchgehend, ohne jedoch einen einzigen Schritt zu machen oder zu knurren bzw. zu bellen. Wie ich nachher erfahren habe, haben nur sehr wenige andere Hunde so reagiert. Als die Person ihn dann freundlich ansprach, wedelte er jedoch gleich hin und ließ sich mit Leckerchen bestechen.
Von „oben“ (ich stand ja direkt neben Pitú) konnte ich sein Verhalten natürlich nicht so gut beobachten, aber mir wurde nachher gesagt, dass er die Person fixiert hätte und auch die Spannung im gesamten Hundekörper zunahm. Sehr interessant, ich hätte vorher nicht mit Gewissheit sagen können, wie er da reagiert.
Juno hat natürlich erst einmal nicht mitbekommen, dass sich uns eine Person nähert, weil er gerade die am Rand abgelegten Spielsachen inspizieren wollte, ihn die Schleppleine daran jedoch hinderte. Als er die Person sah, orientierte er sich kurz an mir (gut erzogen, muss ich sagen, nur „leider“ war ich in dieser Situation vollkommen neutral und hielt lediglich das andere Ende der Leine), um dann bellend (inkl. beschwichtigendem Wedeln) nach vorne zu stürmen. Da die Person sich davon jedoch gar nicht beeindrucken ließ, sondern immer näher kam, bellte er noch ein paar Mal (da konnte aber auch ich sehr deutliche Unsicherheit ablesen) und ging dann langsam zurück (bellend natürlich). Mit den danach angebotenen Leckerchen ließ er sich dann aber auch sehr schnell bestechen.

In ein, zwei Monaten bekomme ich dann auch eine schriftliche Auswertung des Testes zugeschickt und eine Aussage darüber, ob wir den Test nun bestanden haben oder nicht. 🙂

Mein Fazit: Meine Hundis sind toll, jeder auf seine Weise. In Pitú habe ich mir einen kleinen Autisten geangelt (siehe Überschrift), den nicht nur nichts aus der Ruhe bringt, sondern der einfach auch nichts von seiner Umwelt mitkriegt. Als Mensch würde er bestimmt irgendwelche komplizierten Zahlencodes knacken und ansonsten keinen Kontakt zur Außenwelt haben. (Hoffentlich lässt der CASD ihn nicht wegen seines Verhaltens durch den Test durchfallen… höhöhö)
Und Juno ist mit seinem teilweise unsicheren Verhalten schon eher „typisch Aussie“, zusätzlich aber durch sein aufdringlich-freundliches Wesen auch wieder „untypisch Aussie“. Na, überrascht hat es mich zumindest nicht und egal wie unterschiedlich sie sind: Missen möchte ich keinen von beiden. 🙂

Etwas untypische Fotos

Klassische London-Sight-Seeingfotos kennt ihr ja bestimmt eh alle, daher gibts von mir jetzt (mit kleineren Ausnahmen) einige eher untypische Bilder vom vergangenen Wochenende.

Einmal also die Tower Bridge by night und dann noch einmal ein paar Londoner Kaufhaushunde. 🙂

Die restlichen Fotos gibts jetzt in der Galerie.